Serie | Data Governance – Navigieren im Datenmeer: Die entscheidende Rolle von Data Literacy und ihre Auswirkungen auf Organisationen

In unserer immer stärker vernetzten und digitalisierten Welt sind Daten zu einem zentralen Bestandteil unseres Alltags geworden. Doch was bedeutet es wirklich, datenkundig zu sein? Und warum ist es so wichtig?

 

Was genau ist Data Literacy?

Data Literacy bezeichnet die Fähigkeit, Daten effektiv zu lesen, zu verstehen, zu interpretieren und zu nutzen. Es sind das Wissen und die Fertigkeiten, die benötigt werden, um aus Daten Erkenntnisse zu gewinnen und fundierte Entscheidungen zu treffen. Es geht nicht nur um das Sammeln oder Zugreifen auf Daten, sondern viel mehr um das kritische Verständnis und die Anwendung von Daten in verschiedenen Zusammenhängen. Dazu gehört:

  Lesen von Daten
Das “Lesen” von Daten bezieht sich darauf, Daten in verschiedenen Formaten und Kontexten zu verstehen und zu interpretieren. Dies umfasst unter anderem:

Diagramme und Grafiken: Das Erfassen von Informationen aus verschiedenen Diagrammen und das Verstehen der darin dargestellten Beziehungen und Trends

Tabellen: Die Fähigkeit, Daten in tabellarischer Form zu navigieren

Berichte: Das Entschlüsseln und Bewerten von Daten, die in textuellen Berichten dargestellt sind, oft begleitet von Grafiken und Charts zur Unterstützung der textuellen Information

Datenqualität: Das Beurteilen der Genauigkeit und Verlässlichkeit von Daten, das Erkennen von fehlenden Werten oder Ausreißern und das Verstehen der Bedeutung dieser Einschränkungen für die Dateninterpretation

  Arbeiten mit Daten
Das “Arbeiten” mit Daten bezieht sich auf die aktive Auseinandersetzung mit Daten, einschließlich ihrer Sammlung und Erzeugung. Dazu gehört:

Datensammlung: Das Erfassen von Daten aus verschiedenen Quellen wie Sensoren, Umfragen, Transaktionssystemen oder öffentlich zugänglichen Datenbanken

Datenerzeugung: Das Entwickeln von Methoden zur Datenerhebung, z. B. das Design einer Umfrage oder die Konzeption und Durchführung eines Experiments, bei dem Daten systematisch gesammelt werden

Datenmanagement: Das Organisieren, Speichern und Pflegen von Daten, um ihre Integrität zu gewährleisten und ihre Nutzbarkeit für Analysezwecke zu sichern

Datenaufbereitung: Die Bearbeitung und Vorbereitung von Daten für die Analyse

  Kommunizieren mit Daten
Daten können genutzt werden, um eine Geschichte zu erzählen oder einen Standpunkt überzeugend zu präsentieren. Dies beinhaltet:

Datenvisualisierung: Die Umwandlung von Daten in Diagramme, Graphen oder andere visuelle Formate, die leicht zu verstehen sind und die zugrunde liegenden Trends und Muster aufzeigen

Storytelling mit Daten: Daten allein sind oft nicht aussagekräftig genug. Erst durch das Einbinden in eine nachvollziehbare Erzählung werden sie für das Publikum greifbar und bedeutungsvoll

Zielgruppenorientierung: Die Anpassung der Kommunikation an das Wissen und die Bedürfnisse der Zielgruppe, um Missverständnisse zu vermeiden und die Relevanz der Daten hervorzuheben

  Argumentieren mit Daten
Wenn man mit Daten argumentiert, benutzt man sie, um Entscheidungen zu treffen oder zu unterstützen, insbesondere in Situationen, in denen Unsicherheiten bestehen. Dazu gehört:

Dateninterpretation: Das Verstehen dessen, was Daten repräsentieren, und das Erkennen von Limitationen und Unsicherheiten in den Daten

Entscheidungsfindung: Die Nutzung von Daten als Grundlage für Geschäftsentscheidungen, indem man sie in den Kontext einbettet und sie mit geschäftlichen Zielen und Risiken abgleicht

Kritische Bewertung: Die kritische Auseinandersetzung mit den Datenquellen, Methoden der Datenerhebung und -analyse und den Faktoren, die zu fehlerhaften Interpretationen führen können

 

Warum ist Data Literacy wichtig?

In einem Zeitalter, in dem täglich 2,5 Quintillionen Bytes an Daten produziert werden, wird Datenkompetenz und die Nutzung von Daten immer wichtiger, damit Unternehmen ihrer Konkurrenz voraus bleiben. Diese Datenflut bietet unglaubliche Chancen für diejenigen, die sie zu nutzen wissen. Ein hohes Maß an Datenkompetenz ermöglicht es dem Management, fundiertere Entscheidungen zu treffen, indem sie sich auf präzise Datenanalysen statt auf Intuition oder überholte Methoden verlassen.
Trotz ihrer Bedeutung stehen viele Organisationen vor Herausforderungen beim Erwerb und der Verbesserung ihrer Datenkompetenz. Bildungseinrichtungen hinken oft hinterher und müssen Curricula anpassen, um auf eine datengetriebene Arbeitswelt vorzubereiten. Die Verfügbarkeit von Daten ist oft ungleich verteilt, und die Nutzung von Daten wirft Fragen des Datenschutzes und der ethischen Verwendung auf. Viele Menschen fühlen sich von der Komplexität der Daten überfordert und ziehen es vor, sie zu ignorieren, anstatt sich die Mühe zu machen, sie zu verstehen.
Datenkompetenz ist keine optionale Fähigkeit mehr, sie ist vielmehr eine grundlegende Voraussetzung für eine wettbewerbsfähige Teilnahme an der Wirtschaft. Bildungseinrichtungen und Organisationen müssen Wege finden, diese Kompetenz zu vermitteln und weiterzuentwickeln.
Letztlich kann eine Kultur der Datenkompetenz viele Vorteile bieten, die sowohl die interne Dynamik als auch die externen Beziehungen eines Unternehmens positiv beeinflussen können:

Bessere Entscheidungsfindung
Entscheidungen sind nicht mehr allein von subjektiven Meinungen oder unvollständigen Informationen abhängig. Stattdessen können Mitarbeiter komplexe Daten analysieren und interpretieren, um fundierte Strategien und Lösungen zu entwickeln. Das Ergebnis ist eine stärkere Entscheidungsgrundlage, die die Wahrscheinlichkeit von Fehlern reduziert und das Vertrauen in die gewählten Geschäftsrichtungen stärkt.

Klares Verständnis von Erfolgskennzahlen und Ergebnissen
Wichtige Erfolgskennzahlen wie der ROI und die genaue Ursache von Ergebnissen können mit größerer Klarheit erfasst werden. Mitarbeiter, die wissen, wie sie Daten zur Messung und Verfolgung von Performance nutzen können, sind in der Lage, den Beitrag einzelner Projekte oder Marketingmaßnahmen zum Gesamterfolg des Unternehmens zu bewerten.

Bessere Kundenerfahrung und -zufriedenheit
Datenkompetenz trägt auch dazu bei, die Bedürfnisse und das Verhalten von Kunden besser zu verstehen und auf diese einzugehen. Eine datengetriebene Herangehensweise ermöglicht es, Produkte und Dienstleistungen besser auf die individuellen Wünsche und Anforderungen der Kunden abzustimmen. Dies kann zu einer höheren Kundenzufriedenheit führen und die Kundenbindung erhöhen.

 

Fazit

Insgesamt trägt eine Kultur der Datenkompetenz dazu bei, eine Organisation zu schaffen, die agil, informiert und anpassungsfähig ist. Eine solche Organisation ist besser darauf vorbereitet, auf die sich schnell verändernden Anforderungen des Marktes zu reagieren und einen nachhaltigen Wettbewerbsvorteil zu sichern.

Wollen Sie Ihr Datenverständnis auf das nächste Level heben und das Potenzial Ihrer Daten voll ausschöpfen? Dann empfehlen wir Ihnen unser Whitepaper: Wie Sie zum Data Governance Champion werden oder nehmen Sie direkt am Data Governance Assessment teil!

 

Übersicht der Data Governance Serie:

 

Haben wir Ihr Interesse geweckt? Kontaktieren Sie uns gerne.

Ihre Ansprechpartnerin

Datalytics Mitarbeiter Vorstellung Lara-Rad

Lara Rad

lara.rad@datalytics-consulting.com
+49 178 3984086